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Kipping: »Jedes Kind muss gleich viel wert sein«

LINKE-Vorsitzende fordert Ausbau von gebührenfreier Bildung und Erhöhung des Kindergeldes / Laut Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks ist Mehrheit für Steuererhöhungen offen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Rund drei Viertel der Deutschen sind laut Umfrage des Deutschen Kinderhilfswerks der Ansicht, dass in der Bundesrepublik zu wenig gegen Kinderarmut getan wird. Ein Großteil der Bevölkerung verlange deshalb eine umfassende Veränderung politischer Rahmenbedingungen, heißt es in dem am Freitag in Berlin veröffentlichten Kinderreport 2018. Gefordert würden unter anderem kostenlose Schulmaterialien sowie kostenfreies Essen in Schulen und Kitas für Kinder aus einkommensschwachen Familien. Auch die Finanzierung von Kultur, Sport und Ganztagsbetreuung für Bedürftige sei erwünscht.

»Jedes Kind, jede(r) Jugendliche, muss uns gleich viel wert sein«, unterstützt die LINKE-Ko-Vorsitzende Katja Kipping die Vorschläge des Kinderhilfswerks gegenüber »nd«. Die Linkspartei fordere zudem den Ausbau und gebührenfreie Zugänge zu sozialen und Bildungseinrichtungen, sowie die Erhöhung des Kindergeldes und die Einführung einer Kindergrundsicherung. »Wer Armut und Ausgrenzung von Kindern und Jugendlichen zulässt, versündigt sich an Grundrechten und an der Zukunft unserer Gesellschaft«, so Kipping.

Laut Kinderhilfswerk-Unfrage verlangt eine Mehrheit der Bevölkerung zudem die Anhebung der Hartz-IV-Regelsätze für Kinder und eine Erhöhung des Kindergeldes. Knapp zwei Drittel der befragten Erwachsenen wären sogar bereit mehr Steuern zu bezahlen, wenn damit das Problem der Kinderarmut in Deutschland wirksam bekämpft würde.

Als Ursachen für Kinderarmut gelten der Umfrage zufolge unter anderem prekäre Arbeitsverhältnisse der Eltern sowie eine zu geringe Unterstützung für Alleinerziehende. »Wer Vollzeit arbeitet, muss in der Lage sein, den Familienunterhalt aus eigener Kraft zu bestreiten«, sagte der Präsident des Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger. Deshalb würden in Deutschland armutsfeste Löhne gebraucht. Wenn Eltern das nicht aus eigener Kraft könnten, müsse der Staat Kinder materiell absichern und ihre Teilhabe an der Gesellschaft gewährleisten. Für den Kinderreport 2018 des Deutschen Kinderhilfswerkes wurden 620 Kinder und Jugendliche sowie 1001 Erwachsene befragt. epd/nd

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