- Kommentare
- Dow Jones
Nur eine kleine Delle?
Simon Poelchau über den Absturz des US-Leitindex Dow Jones
Weihnachten war noch alles gut. Da gab es zwar eine große Spekulationsblase. Und die war bei genauer Betrachtung aber gar nicht so gefährlich. Es war der Hype um die digitale Währung Bitcoin. Nun, keine zwei Monate später, ist nicht nur diese Blase geplatzt.
Vielleicht ist der Absturz des US-Leitindex Dow Jones letztlich nur eine Delle, die in den nächsten Wochen wieder ausgeglichen ist. Vielleicht ist er aber auch der Beginn einer neuen Krise. Denn nicht nur in den USA rutschten die Aktienkurse ab. Überall auf der Welt kam es am Montag und Dienstag zu Panikverkäufen. Dies zeigt, wie nervös die Finanzmärkte mittlerweile sind. Hinzu kommt, dass viele Geschäfte inzwischen über den Hochfrequenzhandel abgeschlossen werden und Computer automatisch verkaufen, wenn ein Aktienkurs eine Schwelle unterschreitet. Dies beschleunigt einen Kursrutsch.
Doch auch ohne die durch Algorithmen erzeugte Unsicherheit mehren sich schon seit langem die Zeichen, dass Finanzmärkte und Konjunktur überhitzt sind. Wenn der DAX im vergangenen Jahr um knapp ein Fünftel zulegte, dann ist dies nicht nachhaltig. Auch wenn mahnende Stimmen heute noch nicht recht haben sollten, fragt man sich zehn Jahre nach der Finanzkrise, wann sie recht haben werden.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.