Türkei: Lebenslange Haft für Reporter
Ehemaliger »Taraf«-Chefredakteur und fünf weitere Autoren verurteilt
Istanbul. Am Freitag hat ein türkisches Gericht drei prominente Journalisten nach einem rechtsstaatlich fragwürdigen Verfahren zu lebenslanger Haft verurteilt. Ihnen war Zusammenarbeit mit der Gülen-Bewegung und versuchter Umsturz vorgeworfen worden. Der frühere Chefredakteur der inzwischen geschlossenen Zeitung »Taraf«, Ahmet Altan, sein Bruder, der Ökonomieprofessor und Autor Mehmet Altan, und die Journalistin Nazlı Ilıcak wurden gemeinsam mit drei weiteren »Taraf«-Mitarbeitern verurteilt.
Die Altan-Brüder und Ilıcak waren kurz nach dem Putschversuch vom Juli 2016 verhaftet worden, für den die Regierung die islamische Bewegung des im US-Exil lebenden Predigers Gülen verantwortlich macht. Ilıcak hatte für eine Gülen-nahe Zeitung geschrieben, die Altan-Brüder für regierungskritische Medien. Ein im Januar erlassenes Urteil des türkischen Verfassungsgerichtes über die Entlassung Mehmet Altans aus der Untersuchungshaft war von untergeordneten Strafgerichten nicht umgesetzt worden. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.