- Berlin
- FDP in Berlin
Nationalliberale Anbiederei
Nicolas Šustr sieht die FDP auf demokratischen Abwegen
Doch Holger Krestel von der FDP fischte tief im rechten Sumpf. »Warum treffen Sie sich am Samstag in Kreuzberg auf der Straße und spielen die Weimarer Republik für Arme nach?«, wollte er zunächst wissen. Dann negierte er die Rechtsradikalität der AfD, um schließlich den Antifaschismus zu diskreditieren: So wie »der linke Rand unserer Gesellschaft« den Begriff verwende, gehe es »nicht um eine moralische Haltung, sondern eine Machtstrategie«, schwadronierte Krestel.
Später machte er sich noch darüber lustig, dass Innensenator Andreas Geisel (SPD) bei der Frage zu rechten Übergriffen in Neukölln von »Antifaschisten« sprach, die bedroht werden. Da überrascht es nicht, dass Krestel bereits 2002 statt eines weiteren Rosa-Luxemburg-Denkmals die Errichtung eines Denkmals für Gustav Noske forderte, der 1919 den Spartakusaufstand niederschlug.
Mit ihrem bisweilen hemmungslosen Populismus ist die FDP in ihren Forderungen oft kaum noch von der AfD zu unterscheiden. Dass nun so offen der Schulterschluss gegen links versucht wird, ist abscheulich.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.