»Fuck Nazis« an Essener Tafel gesprüht

Unbekannte beschmieren Tafel nach Aufnahmestopp für Migranten

  • Lesedauer: 2 Min.

Essen. Nach dem von der Essener Tafel verkündeten einstweiligen Aufnahmestopp für bedürftige Migranten haben Unbekannte Fahrzeugen und Türen der Hilfseinrichtung beschmiert. Nach Polizeiangaben wurden in der Nacht zum Sonntag die Worte »Nazis« und »Fuck Nazis« auf sechs geparkte Autos und Türen der Essener Tafel aufgesprüht. Es sei eine »nahe liegende Vermutung«, dass das mit dem vergangene Woche öffentlich breit diskutierten Aufnahmestopp für Migranten zusammenhänge, sagte ein Essener Polizeisprecher. Im Internet habe es im linken Spektrum Aufrufe zu Aktionen gegen die Tafel gegeben.

Laut Polizei wurden die Türen der ehrenamtlichen Einrichtung und sechs in der Nähe geparkte Fahrzeuge mit Parolen wie »Nazis« beschmiert. Polizei und Staatsschutz ermittelten, hieß es in der Mitteilung.

Bei der Essener Tafel müssen sich Interessenten registrieren. »Da aufgrund der Flüchtlingszunahme in den letzten Jahren der Anteil ausländischer Mitbürger bei unseren Kunden auf 75 Prozent angestiegen ist, sehen wir uns gezwungen um eine vernünftige Integration zu gewährleisten, zurzeit nur Kunden mit deutschem Personalausweis aufzunehmen«, hatte der Verein Essener Tafel auf seiner Internet-Seite angekündigt.

Dafür hatte es bundesweit Kritik aus der Politik und von Sozialverbänden gehagelt, es gab aber auch Äußerungen mit Verständnis. Die Essener Tafel hatte ihren Schritt damit begründet, dass gerade ältere Nutzerinnen sowie alleinerziehende Mütter sich von den vielen fremdsprachigen jungen Männern in der Warteschlange abgeschreckt fühlten. Der Anmeldestopp soll nur vorübergehend gelten. Agenturen/nd

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.