Sachsen-Anhalt will neue Kontrollen bei Briefwahl einführen
Magdeburg. In Reaktion auf die Wahlaffäre in Stendal will die schwarz-rot-grüne Landesregierung neue Kontrollmechanismen für die Briefwahl einführen. Künftig sollen alle Wahlberechtigten automatisch informiert werden, wenn ein anderer für sie die Briefwahlunterlagen abholt, kündigte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) in Magdeburg an. Zudem soll es Wahlleitern erlaubt sein, im Zweifel die hinterlegten Daten samt Unterschrift aus dem Personalausweis zu erfragen, um sie abzugleichen. Er denke, dass die Briefwahl als wichtiges Instrument so vernünftig gegen Missbrauch abgesichert werden könne, sagte Stahlknecht. Die Änderungen sind Teil eines umfassenden Gesetzespakets zur Kommunalverfassung, das am Dienstag vom Kabinett gebilligt wurde. Sie sind zudem eine direkte Reaktion auf die aufgeflogene Wahlfälschung in Stendal. Ein damaliger CDU-Kandidat hatte bei der Abstimmung 2014 die Unterschriften für Dutzende Briefwahlvollmachten gefälscht und auch die Wahlunterlagen selbst ausgefüllt. Die Manipulation fiel auf. Der Mann wurde zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Wahl musste wiederholt werden. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.