Ganz schön blumig
Denkspiel mit Mike Mlynar
Kaum jemand hat den Begriff der Relativität so nachdrücklich bis in unser alltägliches Denken gerückt wie Albert Einstein. Und kaum ein Wissenschaftler vor ihm hat es verstanden, einen so hoch diffizilen Begriff immer wieder mit Witz auf die Alltäglichkeit runter zu deklinieren. Kleines Beispiel: »Wenn man zwei Stunden lang mit einem netten Mädchen zusammen sitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität.«
Die spielt übrigens bei Zuschriften an uns auch immer wieder eine Rolle. Nämlich im Zusammenhang damit, welche unserer beiden Denkspielfragen denn nun tatsächlich die leichtere und welche die schwerere gewesen ist. Deshalb setzen wir bei den beiden Prädikaten meistens noch ein »vielleicht ein bisschen« davor.
Denn alles ist bekanntlich irgendwie relativ. Möglicherweise weniger im Schulunterricht, wo Wissensstand und Fertigkeiten ja noch eine ziemlich breite, durchschnittliche Basis haben. Ziemlich ausdifferenziert ist das dann schon am Ende einer Ausbildung oder eines Studiums. Ungleich stärker ist es jedoch in unserer Denkspielgemeinde: altersmäßig, arbeitsmäßig, ausbildungsmäßig, erwartungsmäßig. Deshalb bitte besagte Prädikate a) nicht zu ernst und b) auf keinen Fall persönlich nehmen - auch heute nicht.
Erstens, vielleicht ein bisschen leichter: Ben will Brit, der Mutter seiner Freundin Betty, Blumen schenken. Den Frauentag hatte er verpasst (Betty meint: »verpennt!«). Was er denn für einen Strauß gekauft habe, will sie wissen. Ben, Mathestudent im zweiten Semester, sagt: »Der Strauß besteht bis auf zwei Blumen nur aus Rosen. Außerdem sind alle Blumen, bis auf zwei, Tulpen, und alle Blumen, bis auf zwei, sind Nelken.« - Wie viele Blumen hat der Strauß?
Zweitens, vielleicht ein bisschen schwerer, eine Frage, mit der Betty, angehende Programmiererin, im Gegenzug ihren Freund Ben kurz testen will (Ben meint: »reinlegen!«): »Als meine Eltern heirateten, war einer von beiden 3/4 mal so alt wie der andere. Jetzt, nach 21 Jahren, ist die Altersdifferenz 1/4 des Alters des Älteren zur Zeit der Heirat. Wenn meine Mutter jetzt 49 Jahre ist, wie alt ist mein Vater?« - was wir hiermit als Frage an alle weiter geben.
Ihre Antworten per E-Mail an spielplatz@nd-online.de oder per Post (Kennwort »Denkspiel/Spielplatzseite«). Einsendeschluss: Mittwoch, 14. März. Absender nicht vergessen, denn wir verlosen unter den richtigen Antworten wieder jeweils ein Buch.
Hinweis: Die Auflösung zu »Rendezvous im Pegasus« vom 3./4. März kann leider erst auf dem nächsten »Spielplatz« erscheinen; Mike Mlynar ist auf einer längeren Dienstreise.
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