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Hoffnung und Skepsis
Olaf Standke über die Chancen im Atomkonflikt mit Pjöngjang
Das Problem bei einem erratischen und eitlen Präsidenten, der auf seine angeschlagene Popularität schielen muss: Ein nächster plötzlicher Sinneswandel ist nicht auszuschließen. Diese Eigenschaft scheint er mit seinem Widerpart zu teilen. Zu frisch noch sind Erinnerungen an die irrationalen Drohungen mit gegenseitiger präventiver Vernichtung.
Und man sollte auf das Kleingedruckte aus Washington achten: Die Sanktionen bleiben, es gehe um ein Treffen, nicht um Verhandlungen. Aber erst konkrete Vereinbarungen, und auch die auf Augenhöhe, würden den Gipfel aus einem Schlagzeilen-Coup zum Ansatz für eine tragfähige, nachhaltige politisch-diplomatische Lösung machen - bis hin zur vollständigen Denuklearisierung der ganzen koreanischen Halbinsel und einem Friedensvertrag.
Hoffnung dafür findet sich nicht nur dort. Aber auch große Skepsis. Denn das Risiko eines diplomatischen Eklats mit gefährlichen Folgen ist mindestens ebenso groß wie der Wunsch nach einer neuen Zeitrechnung in der Region.
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