NSU-Prozess: Verzögerung bei Verteidiger-Plädoyers

  • Lesedauer: 1 Min.

München. Auf der Zielgeraden des Münchner NSU-Prozesses verzögert sich der mit Spannung erwartete Beginn der Verteidiger-Plädoyers. Grund ist ein angekündigter, neuer Befangenheitsantrag des mutmaßlichen Waffenbeschaffers Ralf Wohlleben. Dessen Anwälte erbaten sich am Dienstag Zeit bis Mittwoch, um diesen vorzubereiten. Das Münchner Oberlandesgericht unterbrach das seit bald fünf Jahren laufende Verfahren bis Mittwochvormittag. Nach der Terminplanung des Gerichts hätten am Dienstag eigentlich die beiden Vertrauensanwälte der Hauptangeklagten Beate Zschäpe, Mathias Grasel und Hermann Borchert, mit ihren Schlussvorträgen beginnen sollen. Nun könnte sich dies sogar auf kommende Woche verschieben. Vor der neuerlichen Unterbrechung warf das Gericht den Verteidigern Wohllebens vor, den Prozess bewusst zu verzögern. Diese hätten mehrere Beweisanträge allein mit Verschleppungsabsicht gestellt. Die Anwälte hatten zuletzt mehrmals versucht, einen anderen Handelsweg der »Ceska«-Mordwaffe des NSU zu beweisen. Das Gericht lehnte am Dienstag sämtliche ausstehenden Anträge zu diesem Thema ab - woraufhin die Verteidiger den Befangenheitsantrag ankündigten. dpa/nd

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -