Schutz gegen Schaulustige
Sachsen-Anhalt: Freiwillige Feuerwehren werden mit speziellen Planen ausgerüstet
Magdeburg. Viele freiwillige Feuerwehren in Sachsen-Anhalt können bei schweren Unfällen inzwischen einen professionellen Sichtschutz gegen Gaffer aufstellen. Bisher seien 123 Planen verteilt worden, sagte der Chef des Landesfeuerwehrverbands, Kai-Uwe Lohse. Die neue Ausrüstung wurde zunächst an Wehren im Jerichower Land, im Bördekreis, im Kreis Salzwedel und im Raum Wittenberg verteilt, wie der Landesfeuerwehrverband mitteilte. So wurden erst am Donnerstag etwa in Burg 20 Planen feierlich an die umliegenden Wehren gegeben. Es handelt sich um 1,5 mal drei Meter große Planen mit Schlaufen, die um den Unfallort gespannt werden können.
Nach Angaben des Feuerwehrverbandes mussten die ehrenamtlichen Retter der freiwilligen Wehren im Jahr 2016 fast 2500 Mal zu Verkehrseinsätzen ausrücken. Rechnerisch seien das 6,5 Einsätze pro Tag. Manchmal müsse nur eine Ölspur beseitigt werden, oft gehe es um Unfälle mit Verletzten. Dann zählt oft jede Minute und die Sicherheit für alle Beteiligten.
Doch beides werde seit einigen Jahren verstärkt von Gaffern gefährdet. Autofahrer führten häufig gefährliche Fahr- oder Bremsmanöver durch, um zu schauen oder gar zu filmen oder zu fotografieren. Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) sprach in diesem Zusammenhang von einer »menschlichen Sauerei«. dpa/nd
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