Arbeiten bis zum Umfallen

Maria Jordan über Altersarmut und ein längeres Leben

  • Maria Jordan
  • Lesedauer: 1 Min.

Dank des technischen und medizinischen Fortschritts steigt die Lebenserwartung heutzutage sogar in Brandenburg. Was mit der gewonnenen Lebenszeit anzufangen ist, dafür hat der Kapitalismus - nicht nur in Brandenburg - natürlich eine Antwort parat. Sie lautet: Anpassung des Rentenalters. Denn, wer länger lebt, kann auch länger arbeiten. So weit, so Leistungsgesellschaft.

Eines spätherbstlichen Tages kommt dann endlich das, worauf die meisten ihr ganzes Arbeitsleben lang sehnlich gewartet haben: der Ruhestand. Romantisch Verklärte mögen sich darunter Nachmittage auf der Parkbank vorstellen. In Wahrheit beginnt für viele Menschen spätestens jetzt die Zeit, in der die soziale Not wächst - dank Rentenkürzungen und steigender Lebenskosten sogar so sehr, dass vielen Rentnern nichts anderes übrig bleibt als wieder arbeiten zu gehen.

Rentner sind in dieser Gesellschaft eine der am stärksten von Armut gefährdete Bevölkerungsgruppe. Wer sein Leben lang gearbeitet und in die Rentenkasse eingezahlt hat, bleibt am Ende oft so arm, dass er weiterarbeiten muss, bis er umfällt. Fraglich bleibt, wer da noch ein längeres Leben möchte.

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