- Kommentare
- Mohammed bin Salman
Das falsche Spiel des Kronprinzen
Roland Etzel zur saudischen Politik gegenüber Israel
Einem heimlichen allerdings. Die falschen Kulissen ließ man bestehen, im beiderseitigen Interesse. So begründet Israel seine Aufrüstung weiter mit der vermeintlichen Bedrohung aus Saudi-Arabien, während sich das Königshaus in der Rolle des ersten Verteidigers palästinensischer Rechte sonnt.
Die Täuschung funktioniert bis heute. Tatsächlich herrscht seit einigen Jahren schon eine uneingestandene, aber sehr intensive politische und - noch stärker - militärische Kooperation. Es heißt sogar: Sollte sich Israel dazu entschließen, Iran anzugreifen, wäre der saudische Luftkorridor dafür freigegeben. Hier trifft man sich, denn offen nennen beide Teheran als Hauptfeind und übertreffen sich gegenseitig in der Dämonisierung der schiitischen Republik.
Und was die so viel Aufsehen erregende Äußerung von Kronprinz Mohammed betrifft, die Israelis hätten »das Recht auf ihr eigenes Land«: Es würde doch ausreichen, Israel förmlich anzuerkennen und gleichzeitig aufzufordern, seinerseits die Rechte der Palästinenser anzuerkennen. Aber davor drückt sich der Prinz. Aus oben genannten Gründen.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.