Hunderte bei Enthüllung des Mahnmals für Burak
Eine fast zwei Meter hohe Bronzeskulptur erinnert seit Sonntag nahe dem Tatort an den vor sechs Jahren ermordeten Burak Bektaş. Bis zu 500 Menschen zogen zuvor durch Neukölln, um dem Mordopfer zu gedenken und für eine konsequente Aufklärung der Tat zu demonstrieren. Der unbekannte Täter war am 5. April 2012 unvermittelt vor dem Krankenhaus Neukölln aufgetaucht und schoss. Bektaş starb, zwei andere Männer wurden lebensgefährlich verletzt.
Die »Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş« begleitet seither kritisch die polizeilichen Ermittlungen. Sie drängt darauf, Hinweise auf ein rassistisches Tatmotiv in die Ermittlungen einzubeziehen. Jahrelang hatte sich die Initiative zudem für einen Gedenkort eingesetzt. Die Bronzeskulptur mit dem Namen »Algorithmus für Burak und ähnliche Fälle« wurde von der inzwischen verstorbenen Künstlerin Zeynep Delibalta gestaltet. 50 000 Euro an gesammelten Spenden ermöglichten die Aufstellung. Bisher erinnerte dort eine Gedenktafel an den nach wie vor nicht aufgeklärten Mord.
Verwandte des Opfers, Anwälte und die Initiative kritisieren Polizei und Staatsanwaltschaft und werfen ihnen vor, zu wenig in Richtung eines rassistischen Tatmotivs und eines möglichen Neonazis als Täter ermittelt zu haben. Die Behörden weisen die Kritik seit Jahren zurück.
Foto: RubyImages/Florian Boillot
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.