Koloniale Straßennamen bald passé

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Nach jahrelangen Protesten ist der Weg für Straßenumbennungen im sogenannten Afrikanischen Viertel in Wedding frei. Der Kulturausschuss des Bezirks Mitte habe in seiner Sitzung am Mittwochabend empfohlen, die Lüderitzstraße, den Nachtigalplatz und die Petersallee umzubenennen, teilte das Bündnis Decolonize Berlin am Donnerstag mit. Künftig werden die Straßen nach der Anti-Apartheid-Kämpferin und Herero-Nationalheldin Anna Mungunda, dem Nama-Widerstandführer Cornelius Fredericks, der Familie Emily und Rudolf Duala Manga Bell aus Kamerun und nach der tansanischen Maji-Maji-Widerstandsbewegung gegen die deutschen Kolonialherren heißen. Die Petersallee bekommt dabei zwei neue Straßennamen. In dem Antrag von Grünen, LINKE und SPD heißt es, das Afrikanische Viertel glorifiziere bislang immer noch den Kolonialismus und seine Verbrechen. Das beschädige auf Dauer das Ansehen Berlins. Der Antrag soll endgültig am 19. April in der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen werden. In dem Gremium haben die drei Parteien die Mehrheit. Mit der Umbenennung werde der konkrete Bezug zur Geschichte der verschiedenen ehemals deutschen Kolonien weitgehend gewahrt, die Perspektive auf die Kolonialgeschichte jedoch umgekehrt, erklärte das Bündnis Decolonize Berlin. epd/nd

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