Beschäftigte bekommen knapp 7,5 Prozent mehr

Bund, Kommunen und Gewerkschaften einigten sich auf neuen Tarifvertrag / Verdi-Chef Bsirske: Bestes Ergebnis seit vielen Jahren

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Potsdam. Die 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen sollen bis März 2020 im Schnitt insgesamt knapp 7,5 Prozent mehr Geld bekommen. Die Tarifparteien Bund, Kommunen, die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di sowie der Beamtenbund einigten sich in der Nacht zum Mittwoch in Potsdam auf einen Tarifvertrag, der rückwirkend ab März drei Tarifanhebungen vorsieht. Ab 1. März gebe es knapp 3,2, zum April 2019 knapp 3,1 sowie zum März 2020 in der dritten Stufe knapp 1,1 Prozent mehr, erklärte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU).

Ver.di-Chef Frank Bsirske sagte, es gebe keinen Beschäftigten, der über die Tariflaufzeit mit monatlich weniger als 175 Euro Plus rechnen könne. »Wir haben ganz viele, die zwischen 200 und 300 Euro liegen«, fügte Bsirske hinzu, »und durchaus auch eine ganze Reihe, die zwischen 300 bis 400 und zum Teil noch darüber angehoben werden«. Es sei der beste Tarifabschluss seit vielen Jahren, der die Attraktivität des öffentlichen Dienstes erhöhe.

Dem Tarifabschluss in dritter Runde waren harte Debatten vorausgegangen. Die Verhandlungs- und auch die Bundestarifkommission der Dienstleistungsgewerkschaft rangen insgesamt gut acht Stunden um ihre Zustimmung zum vorgelegten Tarifvertrag. Ver.di und der dbb Beamtenbund waren mit einer Forderung von sechs Prozent Plus für die Laufzeit von einem Jahr, monatlich jedoch mindestens 200 Euro mehr in die Tarifverhandlungen eingetreten.

In der vergangenen Woche hatten Warnstreiks von insgesamt 220.000 Beschäftigten unter anderem Teile des Nahverkehrs in Deutschland beeinträchtigt. Dies machte offensichtlich Eindruck auf die Unternehmer. Zudem war angesichts der derzeit verhältnismäßig guten Konjunktur und Rekordsteuereinnahmen zu erwarten, dass die Beschäftigten im öffentlichen Dienst davon etwas abbekommen sollten. Agenturen/nd

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