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AfD wettert gegen Berliner Techno-Club

Betreiber sollen die Öffnungszeiten von 22.00 bis 6.00 Uhr morgens einhalten, »um einen drogenfreien Besuch unter Berücksichtigung eines natürlichen Biorhythmus« zu ermöglichen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Das »Berghain« beschäftigt jetzt auch die Berliner Politik. Die AfD im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat die Schließung des inzwischen legendären Techno-Clubs gefordert. »Seit Jahren finden im ‘Berghain’ Verstöße gegen die Gaststättenverordnungen statt«, heißt es in einem Beschlussantrag an das Bezirksparlament, über den am Donnerstag mehrere Medien berichteten.

Für die AfD müsste ein neuer Betreiber die Öffnungszeiten von 22.00 bis 6.00 Uhr morgens einhalten, »um einen drogenfreien Besuch unter Berücksichtigung eines natürlichen Biorhythmus« zu ermöglichen. »Sexuelle Handlungen sind durch entsprechende Beleuchtung und Personal zu unterbinden«, heißt es weiter im Antrag.

Die Forderung dürfte im Szenebezirk Friedrichshain-Kreuzberg auf wenig Gegenliebe stoßen. Der Club war jüngst nach einem »Spiegel«-Bericht über den Drogentod einer Besucherin aus den USA in die Schlagzeilen geraten. Dennoch ist seine Beliebtheit ungebrochen.

Die Berliner Politik zeigte sich geradezu amüsiert über den AfD-Vorstoß. »Die #AfD möchte in #Berlin das #Berghain schließen lassen und den Darkroom ausleuchten! Na jetzt verscherzen sie es sich endgültig mit allen unter 40«, kommentierte der LINKEN-Politiker Maximilian Schirmer die Forderung.

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Canan Bayram erklärte ebenfalls über das soziale Netzwerk: »Entspannt Euch, das #Berghain bleibt und die #AfD bleibt zu ihrem Schutz vor Drogen, Sex und Musik außen vor. In unserem schönen grün-links-versifften #Xhain haben die 3 AfD-Bezirksverordneten eh nix zu melden.«

Das Fachmagazin »DJ Mag« hatte in diesem Jahr das »Berghain« wieder unter die Top-100-Clubs weltweit gekürt. Den Club, zu dem neben dem gleichnamigen Hauptfloor auch »Panorama Bar« und »Säule« gehören, umgibt ein Mythos von Fotografierverbot, strengen Türstehern und frei gelebter Sexualität. Die Betreiber des »Berghain« äußern sich traditionell nicht zu Berichten über den Club. dpa/nd

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