Facebooks heile Welt

Robert D. Meyer über den Terrorbegriff des sozialen Netzwerkes

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

1,9 Millionen Beiträge hat Facebook auf seiner Plattform den eigenen Angaben zufolge in den ersten drei Monaten dieses Jahres entfernt oder gekennzeichnet, die in einer Verbindung mit dem IS oder Al-Qaida stehen. Aus Menlo Park soll die Botschaft ausgehen: Terroristische Inhalte haben keinen Platz auf dem sozialen Netzwerk.

Dagegen wäre nichts zu sagen, ginge es allein darum, etwas gegen Enthauptungsvideos und ähnliche Propaganda zu unternehmen. Das böse Erwachen könnte drohen, sollte sich der Löschfokus in der Zukunft verschieben.

Denn Grundlage für die Entscheidung, was stehen bleiben darf, ist eine Definition von Terrorismus, die einerseits lückenhaft ist und gleichzeitig Raum zur Interpretation lässt. Der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik fällt nicht darunter, weil die Definition nur Gruppen betrifft. Beiträge sozialer Protestbewegungen, die auf militante Aktionen setzen, könnten dagegen gelöscht werden. Facebook unterscheidet nicht zwischen brennenden Mülltonnen, einem durchtrennten Stacheldrahtzaun oder der Ausrufung eines mörderischen Kalifates. Bei den Konservativen heißt das »gegen jeden Extremismus«. Dabei ist genau hier eine Unterscheidung wichtig.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal