Ungeschlagen - ungebremst
Das hätte ins Auge gehen können. Nicht nur für Torhüter Anders Nilsson (sitzend), der von seinen schwedischen Mitspielern nach vier vereitelten Penaltys vor überbordender Freude regelrecht umgecheckt wurde. Der hohe Favorit stand zuvor gleich dreimal kurz vor einer sensationellen Niederlage gegen die Schweiz. Im packenden WM-Finale von Kopenhagen hatte der Außenseiter am Sonntag gleich zweimal geführt, und dann auch im Penaltyschießen den ersten Treffer erzielt. Doch Oliver Ekman-Larsson und Filip Forsberg fanden erneut die passende Antwort für den Titelverteidiger, der damit eine famose Weltmeisterschaft krönte: zehn Siege in zehn Spielen.
Das Finaldrama weckte Erinnerungen ans olympische Endspiel zwischen Deutschland und Russland im Februar in Pyeongchang. Wieder hatte der krasse Außenseiter geführt, wieder ging es in die Verlängerung, wieder behielt am Ende der Favorit die Oberhand. Die Tore von Nino Niederreiter (17. Minute) und Timo Meier (24.) hatten die Schweden Gustav Nyquist (18.) und Mika Zibanejad (35.) immer recht schnell wieder ausgleichen können. Nach der torlosen Verlängerung ging es dann ins Lotteriespiel Penaltyschießen. »Ich hätte nicht einmal protestiert, wenn die Schweiz gewonnen hätte. Sie spielten mit Herzen so groß wie das Matterhorn«, schrieb sogar der Redakteur der schwedische Zeitung »Aftonbladet«.
Schweden feierte den elften WM-Titel Minuten später im lächerlich übertriebenen goldenen Konfettiregen. Es fehlt noch einer, um in der ewigen Rangliste an Tschechien (inklusive der Tschechoslowakei) vorbeizuziehen. dpa/nd Foto: dpa/Petter Arvidson
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