Trump dreht den Spieß um

Olaf Standke über die jüngste Attacke gegen die FBI-Ermittlungen

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Angriff ist die beste Verteidigung, hat sich Donald Trump gesagt und versucht nun, den Spieß umzudrehen. Denn jetzt soll auch gegen die Sonderermittler des FBI in der sogenannten Russland-Affäre ermittelt werden. Das Feld ist vage abgesteckt: Man will in Washington »allen Ungereimtheiten« nachgehen, die die Untersuchungen der Bundespolizei und des Justizministeriums zum Trump-Wahlkampf und einer vermuteten russischen Beeinflussung betreffen. Das Ziel ist um so eindeutiger - Diskreditierung der Ermittlungen zu den Moskauer Verbindungen des damaligen republikanischen Spitzenkandidaten, die dem heutigen Präsidenten offensichtlich mehr und mehr Kopfschmerzen bereiten. Die Flut seiner Tweets zum Thema ist erfahrungsgemäß ein sicheres Indiz dafür. Zumal inzwischen auch noch eine mögliche Golf-Connection für illegale Wahlkampfhilfe hinzukommen könnte.

Trumps Verschwörungstheorie, unermüdlich propagiert von rechten Medien wie Fox News, geht so: Die Justizorgane des Bundes haben sich von der Obama-Regierung missbrauchen lassen, um seinen Wahlkampf aus politischen Gründen zu unterwandern. Gleichzeitig hätten sie gegenüber Verfehlungen seiner demokratischen Konkurrentin Hillary Clinton große Nachsicht walten lassen. Die angeblichen Beweise dafür sind bislang allerdings äußerst dünn. Aber das hat Trump ja noch nie abgehalten. Er will jetzt nur eins - die schnellstmögliche Einstellung der Ermittlungen.

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