Ein Abend mit Kretzschmar

  • Lesedauer: 2 Min.

In seinem Buch »Stets erlebe ich das Falsche« beleuchtet Harald Kretzschmar seine Kindheitsorte, die Eltern, gleich mehrere gesellschaftliche Umwälzungen und wichtige Begegnungen. Gunnar Decker schrieb im »nd« über das Werk des seit vielen Jahren für diese Zeitung tätigen Autors und Karikaturisten: »Am Ende ist es das Selbstporträt als zeichnender Porträtist nicht nur von Menschen, sondern auch jener Gesellschaft, die sie prägten. Diese Spurensuche nennt der Autor ausdrücklich keine Autobiographie. Gewiss, der Text kreist immer um das Bild, das im Zentrum steht, dennoch ist es eine Lebensreise im ständigen Aufzeichnen: im Bild wie in Buchstaben.«

Kretzschmar, Jahrgang 1931, nimmt Abstand zum Erlebten, indem er noch einmal mitten hineintaucht. Früh von Josef Hegenbarth, Albert Schaefer-Ast, Otto Griebel und Elisabeth Voigt beeinflusst, wuchs er an der Seite von Leo Haas und Carl Sturtzkopf, Henry Büttner und Heinz Behling, Karl Schrader und Manfred Bofinger in das publizistische Milieu der Zeitschrift »Eulenspiegel« hinein und prägte es mit.

Als satirischer Zeitzeichner orientierte er sich an Leitfiguren wie Olaf Gulbransson, George Grosz, Erich Ohser, Karl Holtz, Herbert Sandberg und Werner Klemke. Als karikaturistischer Außenseiter war Kretzschmar im Kunstleben der DDR Mitstreiter von Bernhard Heisig und Wolfgang Mattheuer, Werner Tübke und Willi Sitte. Auf internationalem Terrain war er Boris Jefimow und Eryk Lipinski, Adolf Born und Herluf Bidstrup verbunden. Ost-West-Annäherungen gab es zu Loriot und Chlodwig Poth, Robert Gernhardt und F. W. Bernstein.

An diesem Dienstag stellt Harald Kretzschmar sein Buch in der »Hellen Panke« in Prenzlauer Berg vor. Mit Moderatorin Birgit Pomorin, der Geschäftsführerin des »Forums für politische Bildung«, spricht er über sein Leben, seine Arbeitsweise und »den ganzen Rest«. nd

»Stets erlebe ich das Falsche. Der alternative Künstlerreport von und mit Harald Kretzschmar«, an diesem Dienstag von 19 bis 21 Uhr im Helle Panke e. V. - Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, Kopenhagener Straße 9, Prenzlauer Berg. Moderation: Birgit Pomorin, Eintritt: 2 €. Das Buch ist im Quintus-Verlag erschienen. Es umfasst 240 Seiten und kostet 20 €.

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