Das Haus des »schwebenden Balkens« wächst
Sachsen-Anhalt: Am neuen Bauhaus Museum in Dessau beginnen in Kürze die Fassadenarbeiten
Dessau-Roßlau. Neue Etappe auf dem Weg zum Bauhaus Museum Dessau: Auf der Baustelle in Dessau-Roßlau beginnen in Kürze die Arbeiten für die Fassade. »Insgesamt sind wir mit dem Baufortschritt zufrieden, wenngleich im Winter das Wetter mit kurzer, aber extremer Kälte nicht ganz so mitgespielt hat«, sagte Frank Assmann, Leiter der Bauabteilung der Stiftung Bauhaus Dessau. »Wir sind zuversichtlich, dass wir das über den Sommer hinweg aufholen werden.« Ziel sei, dass im Herbst die Fassade fertig ist und zum Jahreswechsel das Gebäude. Rund 3500 Quadratmeter Glas werden benötigt.
Die Arbeiten für das Bauhaus Museum Dessau hatten im Mai 2017 begonnen. Es soll 25 Millionen Euro kosten, rund 3500 Quadratmeter Nutzfläche haben und 2019 öffnen. Anlass ist die Gründung des Bauhauses vor 100 Jahren. Der Architekt Walter Gropius (1883-1969) hatte das Bauhaus 1919 in Weimar gegründet.
In Dessau erlebte die Schule mit revolutionären Entwürfen, Bauten und Lehrmethoden ihre Blütezeit. 1933 wurde das Bauhaus auf Druck der Nazis nach dem Umzug nach Berlin endgültig geschlossen. Gebäude im Bauhausstil zählen zum UNESCO-Welterbe. An den drei Ursprungsstätten wird heute das einzigartige Erbe der Architektur-, Kunst- und Designbewegung gepflegt.
»Die besondere Anforderung an dem Museumsbau ist der Einbau des ›schwebenden Balkens‹, die sogenannte Black Box«, sagte Assmann, Architekt mit viereinhalb Jahrzehnten Berufserfahrung. Die brückenähnliche Konstruktion werde im Innern des 125 Meter langen Gebäudes zwischen zwei Treppenhäusern mit einer Spannweite von 50 Metern freitragend über dem Boden gebaut. »Das ist eine sehr komplexe Aufgabe«, so Assmann.
In dem »Balken« soll die historische Sammlung des Dessauer Bauhauses untergebracht und erstmals komplex im Zusammenhang gezeigt werden. Sie ist laut Stiftung mit 44 000 katalogisierten Exponaten nach der Berliner Sammlung die zweitgrößte der Welt. Das Dessauer Museum mit insgesamt 2100 Quadratmetern Ausstellungsfläche soll zudem ein transparenter Raum für Neues sowie für Begegnungen von Menschen aus dem In- und Ausland sein. Das Gebäude wird nach Plänen spanischer Architekten gebaut und jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Sachsen-Anhalt finanziert. Die Stadt Dessau-Roßlau übertrug der Stiftung Bauhaus Dessau das Grundstück. dpa/nd
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