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Ozonschicht erholt sich weiter
UN-Meteorologieorganisation verweist auf schrumpfendes Loch über den Polen
Die schützende Ozonschicht der Erde erholt sich, und das Ozonloch ist im vergangenen Jahr weiter geschrumpft. Dies geht aus einem neuen Bericht hervor, den die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Dienstag in Genf vorstellte. Zwar gehe dies teilweise auf natürliche atmosphärische Faktoren zurück, die zu jährlichen Schwankungen führen. Der langfristige positive Trend spiegle jedoch den Erfolg gemeinsamer internationaler Maßnahmen wider, heißt es in dem Bericht.
Die UN-Organisation gibt jährlich ein Bulletin mit aktuellen Berechnungen anlässlich des Welt-Ozon-Tages am 16. September heraus. 2025 fällt er mit dem 40-jährigen Jubiläum des Inkrafttretens des Wiener Übereinkommens zusammen, das erstmals den Abbau der Ozonschicht in der Stratosphäre als globales Problem anerkannte. Im späteren Montrealer Protokoll wurde ein Verbot bestimmter Treibhausgase wie FCKW und HKW verbindlich geregelt. Mit Erfolg: Bis heute haben Produktion und Verbrauch dieser ozonschädigenden Stoffe, die in Kühlgeräten, Klimaanlagen, Feuerlöschschaum und sogar Deo- und Haarspray verwendet wurden, um 99 Prozent abgenommen. »Das Wiener Übereinkommen und sein Montrealer Protokoll wurden zu einem Meilenstein des multilateralen Erfolgs«, sagte UN-Generalsekretär António Guterres. »Heute erholt sich die Ozonschicht. Dies erinnert uns daran, dass Fortschritte möglich sind, wenn die Nationen die Warnungen der Wissenschaft beherzigen.«
Wissenschaftler hatten bereits 1975 Alarm geschlagen, dass die Ozonschicht durch menschliche Aktivitäten geschädigt werde, wodurch mehr gefährliche UV-Strahlung der Sonne auf die Erde gelange, verbunden mit höherem Risiko für Hautkrebs, Katarakte und Schäden am Ökosystem. Mittlerweise ist die Ozonschicht laut WMO-Prognosen auf bestem Wege, sich bis etwa 2066 über der Antarktis, bis 2045 über der Arktis und bis 2040 über dem Rest der Welt auf den Stand von 1980 (vor dem Auftreten des Ozonlochs) zu erholen. Das größte Ozonloch befindet sich traditionell im Frühjahr über der Antarktis. 2024 lag seine Tiefe lag mit einem maximalen Ozonmassenverlust von 46,1 Millionen Tonnen unter dem Durchschnitt der Jahre 1990 bis 2020. »Das anhaltend spätere Auftreten wurde als deutliches Anzeichen für eine beginnende Erholung identifiziert«, heißt es im Bulletin.
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