Trotz der Schafskälte: Wasser marsch

Die Gartenkolumne

  • Peter Kollewe
  • Lesedauer: 2 Min.

Irgendwie wird es langsam peinlich, wenn die Wetterfröschinnen und Wetterfrösche im Fernsehen in Tagen der Tropenhitze immer wieder seufzend nach einem langanhaltenden Landregen rufen. Er kam und kam nicht. Selbst wenn Unwetter mit Starkregen in kürzester Zeit eimerweise das kostbare Nass herabstürzen lassen, so ist das eher nur ein problembeladenes Übel denn eine tiefgreifende Durchfeuchtung. Die Schafskälte, die pünktlich in der zweiten Junihälfte für Kühle sorgte, besserte die Regenbilanz ganz und gar nicht auf. Zudem solle es ja wieder deutlich und spürbar wärmer werden.

So bleibt halt nichts anderes übrig, als wässern, wässern, so dass die Wasseruhr wie toll rasselt. Denn oftmals bot sich ein gar trockenes Bild:

Der Rasen macht schlapp, die Trockenschäden nehmen sichtbar zu. Regen wäre für das ganze Grün schon nötig. Wer sich, wie wir, ein paar Tage Auszeit nahm, hatte danach meist mit feuchter Schadensbegrenzung alle Hände voll zu tun. Die Blätter der Kletterbohnen hängen schlaff herab. Auch die hohen gelben Sonnenbräute können sich kaum halten. Über den Anblick des Dosts decken wir den Mantel des Schweigens. Und die Gurken, die in diesem Jahr gar nicht so richtig aus den Puschen gekommen sind, hocken noch abwartend im Beet herum. Im letzten Jahr um die Zeit waren die ersten Früchte schon längst verkostet worden. Dieses Jahr heißt es eben warten ...

Nur gut, dass wir im Frühjahr den Rindenmulch auf Beeten und Rabatten komplett erneuert haben. Das hilft wirklich gegen die totale Austrocknung. Denn eine großflächige Wässerung mit Regnern ist vielfach keine durchnässende Lösung. Gerade bei den dicht mit Stauden bepflanzten Rabatten klappt das weniger gut. Schaut man unter die Pflanzen, dann sieht man nur staubtrockene Erde.

Hier setzt meine Frau auf den punktuellen Einsatz unserer Regner. Leicht rieselnd eingestellt werden sie zwischen Stauden und Büsche geschoben. So werden deren »Füße« richtig durchdringend nass gemacht. Sicher, es ist etwas mühsam und zeitaufwendig, wenn man alle Nasen lang durch den Garten tigert. Aber der Erfolg wird recht schnell sichtbar - Stück für Stück.

Übrigens: Heute ist Siebenschläfer, Sie wissen schon: Wenn's am Siebenschläfer regnet, sind wir sieben Wochen mit Regen gesegnet. Das kann's ja wohl auch nicht sein.

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