- Kommentare
- Privatisierung
Dauerkrise bei U- und S-Bahn
Nicolas Šustr über Lichtblicke und düstere Aussichten
Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte Glück. Zur Vorstellung der neuen S-Bahnzüge klappte ausnahmsweise nicht der halbe S-Bahnverkehr zusammen, so dass Müller nicht zu den Sünden der Vergangenheit Stellung beziehen musste.
Doch während bei der S-Bahn ein Ende der Krise in Sicht ist, die durch fehlende Fahrzeuge und unzuverlässige Technik ausgelöst wurde, beginnt der Spaß bei der von den Berliner Verkehrsbetrieben betriebenen U-Bahn erst so richtig. Denn auch hier wurden die nötigen Neubeschaffungen von Zügen jahrelang verschleppt, obwohl die ältesten Züge bereits stattliche 52 Jahre alt sind.
Für eine vergaberechtlich dilettantisch eingefädelte Notbestellung zusätzlicher Wagen sieht es nicht gut aus, sie wird wohl am Einspruch des Konzerns Siemens scheitern, der leer ausgegangen ist. Das Verfahren für eine vergaberechtlich korrekte Großbestellung neuen Materials, für die es bereits 2016 grünes Licht gab, ist immer noch nicht abgeschlossen.
Bleibt zu hoffen, dass die Koalitionspartner sich wenigstens bei den anstehenden S-Bahn-Ausschreibungen einigen. Eigentlich hätte das schon bis zur Sommerpause geschehen sollen. Nun soll es bis zum Herbst so weit sein.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.