Berlin schafft Kita-Gebühren als erstes Bundesland komplett ab

Die Kinderbetreuung in der Hauptstadt ist ab dem 1. August auch für Kinder unter einem Jahr beitragsfrei

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Es ist ein sozialpolitischer Meilenstein in Berlin: Eltern müssen für die Betreuung ihrer Kinder in Kitas oder bei Tagesmüttern künftig generell keine Beiträge mehr zahlen. Ab 1. August kostet die Kinderbetreuung auch für Kinder unter einem Jahr nichts mehr; die anderen fünf Jahre vor Schulbeginn waren schon seit 2007 schrittweise beitragsfrei gestellt worden. In allen Altersklassen müssen Eltern allerdings auch in Zukunft das Essen in den Kitas finanzieren.

Berlin ist damit das erste Bundesland, das die Kita-Gebühren komplett abschafft. In Rheinland-Pfalz gibt es die Beitragsfreiheit für Kinder ab zwei Jahren bereits seit 2010. In Niedersachsen und Hessen ist die Kinderbetreuung ab 1. August für Kinder ab drei Jahren beitragsfrei. Brandenburg steigt ebenfalls ein: Ab 1. August müssen Eltern zunächst für das letzte Kita-Jahr kein Geld mehr zahlen.

»Die gebührenfreie Kita für alle bedeutet für viele Eltern eine spürbare finanzielle Entlastung«, sagte die Berliner Familiensenatorin Sandra Scheeres (SPD). »Kitas sind Bildungseinrichtungen, und Bildung muss gebührenfrei sein.« Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) will, dass die Kitas in ganz Deutschland schrittweise beitragsfrei werden.

Aktuell fehlen in Berlin jedoch 3000 Kita-Plätze. Ende Mai waren Eltern dagegen auf die Straße gegangen. Bildungssenatorin Scheres will nun Quereinsteigern den Einstieg in den Beruf erleichtern, um mehr Personal für Kindertagesstätten ausbilden und einsetzen zu können. In einer Umfrage unter Erzieherinnnen in Berlin beklagten diese vor allem den Personalmangel in Berliner Kitas, zu große Gruppen aber auch ein schlechtes Betriebsklima. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal