Werbung

100 Tonnen Kerosin in die Luft gepustet

Erneut ließen Flieger überm Südwesten Treibstoff ab

  • Lesedauer: 2 Min.

Langen. Erneut haben Flugzeuge tonnenweise Kerosin über dem Südwesten abregnen lassen. Der Pilot einer Frachtmaschine habe nach dem Start in Luxemburg Fahrwerksprobleme gemeldet und angekündigt, Treibstoff ablassen zu müssen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung (DFS) im hessischen Langen am Dienstag.

»Dies tat er schließlich. Dabei meldete er uns anschließend eine Menge von 92 Tonnen, die er in 14 000 Fuß (etwa 4300 Meter) abgelassen hatte«, teilte sie mit. Die Frachtmaschine wollte demnach nach Singapur. Der Zeitung »Die Rheinpfalz« zufolge ereignete sich der Vorfall am vergangenen Samstag. Das Kerosin ging demzufolge über der Pfalz, dem Hunsrück und dem Saarland nieder.

Am Montag ereignete sich ein zweiter Vorfall: eine Boeing 767 ließ der Flugsicherung zufolge über der Pfalz acht Tonnen Kerosin ab. Die Maschine habe sich zu diesem Zeitpunkt in 14 000 Fuß Höhe befunden. Das Flugzeug war in Frankfurt am Main gestartet mit dem Ziel Pittsburgh (USA). Nach einer Schleife kehrte es demnach nach Frankfurt zurück.

Immer wieder lassen Flugzeuge über der Region Kerosin ab. 2017 war Rheinland-Pfalz den Angaben zufolge in neun Fällen betroffen. Die DFS verweist darauf, dass es sich beim »Fuel Dumping« um ein Notverfahren handele, über das der Pilot entscheide. Es ist umstritten, wie viel Kerosin verdunstet und wie viel unten ankommt.

Der SPD-Fraktionschef im Mainzer Landtag, Alexander Schweitzer, forderte die DFS auf, alle Fälle von Treibstoff-Notablässen spätestens 24 Stunden nach den Ereignissen publik zu machen. Zudem seien Messungen nötig, wie viel Kerosin und welche Schadstoffe auf der Erde ankommen. »Mittel- und langfristig sollte überdies über alternative Ablass-Vorrichtungen an Flugzeugen nachgedacht werden.« dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal