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Kleine Hochhäuser für den Checkpoint Charlie

Gutachtergremium hat Empfehlungen für Neubauten am ehemaligen Grenzübergang gegeben

  • Lesedauer: 2 Min.

Das Gelände des früheren Grenzübergangs Checkpoint Charlie soll umgestaltet werden. Nach jahrelangem Stillstand in den Planungen und einem städtebaulichen Wettbewerb legte der Senat nun Eckpunkte vor. Demnach soll die Dimension der ehemaligen Grenzübergangsstelle auch nach einer Bebauung weiter deutlich werden - durch einen »urbanen Platz mit Freiflächen«, der wie bisher einen Blick auf Brandwände zweier anliegender Gebäude ermöglicht.

Das in einem Gebäude geplante Museum soll laut Stadtentwicklungsverwaltung »öffentlichkeitswirksam« gestaltet werden, »um die Besonderheit des Ortes zu unterstreichen«.

Die Errichtung eines Hochhauses werde »ausdrücklich befürwortet«, allerdings solle es nicht höher als 60 Meter werden. Dies ermögliche die Vergrößerung der bisher kleiner geplanten Freifläche. »Eine Überbauung der Friedrichstraße - als Hochpunkt oder als Brücke - wird ausgeschlossen«, so die Empfehlung eines sogenannten Gutachtergremiums. Dort waren Architekten, der Senat, die Bezirke Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg sowie der Projektentwickler Trockland vertreten, dem die Baugrundstücke gehören. Das Unternehmen will unter anderem ein Hotel errichten.

Im Vorfeld hatten in einem städtebaulichen Wettbewerb sieben renommierte Architekturbüros Gestaltungsvorschläge für Brachflächen vorgelegt. Darin flossen auch Meinungen von Bürgern ein. Diese konnten vom vergangenen Donnerstag bis Samstag die Entwürfe in einer Ausstellung direkt vor Ort begutachten und bewerten.

»Es ist im Ergebnis sehr hilfreich, dass es dennoch in diesem breiten Meinungsspektrum möglich war, sich im Gutachtergremium auf entscheidende Qualitätskriterien zu verständigen«, erklärt Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (LINKE). Auf Basis der Empfehlungen soll nun weiter über die Architektur der Bauten und des Areals diskutiert werden. Dazu soll es einen Realisierungswettbewerb geben. Bevor der Investor loslegen kann, muss das Abgeordnetenhaus einen Bebauungsplan beschließen. Ob dies wie geplant bis Jahresende geschehen wird, ist fraglich. Die Grünen haben das Verfahren mehrfach kritisiert.

Der Checkpoint Charlie fungierte während der Teilung Berlins als Grenzübergang für Diplomaten und Ausländer. Nach dem Mauerbau 1961 standen sich hier amerikanische und sowjetische Panzer gegenüber. dpa/nd

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