SPD in Bayern nur noch auf Platz vier

Ministerpräsident Söder wird als »Problem« angesehen

  • Lesedauer: 2 Min.

München. Die bayerische SPD zieht ohne Koalitionsaussage und ohne Zielvorgabe in den Landstagswahlkampf. Spitzenkandidatin Natascha Kohnen legte sich am Montag in beiden Punkten nicht fest und gab ihrer Partei lediglich Kampfesmut vor: »Wir arbeiten wie die Irren«, sagte Kohnen bei der Vorstellung der SPD-Kampagne in München. Bei der Landtagswahl 2013 hatte die SPD noch 20 Prozent geholt, davon sind die bayerischen Sozialdemokraten derzeit weit entfernt: In der jüngsten Forsa-Umfrage für das RTL/n-tv-Trendbarometer liegt die SPD mit 12 Prozent auf Platz vier hinter CSU, Grünen und AfD.

Anders als in früheren Wahlkämpfen will die SPD sich dieses Mal auf drei Hauptthemen beschränken: Wohnen, Familien und Arbeit. Die von CSU und AfD in den Vordergrund gestellte Flüchtlingspolitik soll keine große Rolle in der SPD-Kampagne spielen, im Gegenteil: »Das eine Thema, was bis jetzt immer geritten wurde, nutzt nur einer einzigen Partei«, sagte Kohnen - eine Anspielung darauf, dass es auch mit der CSU in den Umfragen abwärts geht, seit deren Parteichef Horst Seehofer den Berliner Koalitionskrach um die Flüchtlingspolitik anzettelte. Gut zwei Monate vor der Landtagswahl in Bayern verliert die CSU laut einer Umfrage weiter an Zustimmung und ist damit weit von der Verteidigung der absoluten Mehrheit im Parlament entfernt.

Laut Trendbarometer kommt die Partei aktuell nur auf 37 Prozent. Die AfD, die bei der Landtagswahl vor fünf Jahren in Bayern nicht kandidiert hatte, könnte demnach 13 Prozent erreichen und läge damit noch vor der SPD mit 12 Prozent. Profitieren würden vor allem die Grünen: Sie kämen laut der Umfrage aktuell auf 17 Prozent. Für die Freien Wähler würden derzeit 8 Prozent stimmen, für die FDP 5 Prozent, für die LINKE 4 Prozent. Auf die Frage nach den »drei größten Problemen« auf Landesebene nannten 34 Prozent der Bayern die CSU und Ministerpräsident Markus Söder. 28 Prozent sahen das Thema Flüchtlinge als das größte Problem, 26 Prozent die Lage am Wohnungsmarkt. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal