Mutmaßlicher Kindermörder verhaftet

Niederländer 20 Jahre nach Tat in Spanien aufgespürt

  • Lesedauer: 2 Min.

Amsterdam. 20 Jahre nach der Ermordung eines elfjährigen Jungen in den Niederlanden ist der mutmaßliche Täter in Spanien gefasst worden. Ein 55 Jahre alter Niederländer wurde, so die niederländische Polizei, im Dorf Castellterçol nahe Barcelona festgenommen. Der Mann gilt als dringend tatverdächtig, weil seine DNA am Leichnam des Jungen gefunden worden war. Nicky Verstappen war im August 1998 in Brunssummerheide nahe der deutsch-niederländischen Grenze während eines Sommercamps verschwunden.

Der 55-Jährige tauchte im Februar unter, kurz nachdem die Polizei eine große Untersuchung begonnen hatte, bei der rund 14 000 Männer ihre DNA-Proben abgaben. Nach einer Vermisstenmeldung von Angehörigen durchsuchten Polizisten eine Hütte in den Vogesen, in denen sich der Mann nach Auskunft seiner Verwandten oft aufgehalten hatte. Die dort entdeckte DNA stimmte hundertprozentig mit jener des mutmaßlichen Täters überein.

Die Leiche des sexuell missbrauchten Kindes war am Tag nach dessen Verschwinden gefunden worden. »Wir hoffen, dass es jetzt rasch Antworten auf alle Fragen gibt, die wir noch haben«, sagte die Mutter des Opfers. Im Zuge einer großen öffentlichen Fahndung hatte sich ein Zeuge gemeldet, der angab, er habe den Mann in dem spanischen Dorf gesehen. Dort wurde er, der als Einzelgänger galt und Survivalkurse für das Überleben in der Wildnis gegeben hatte, von einer Spezialeinheit der spanischen Polizei gestellt. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal