Preisstopp für Nahverkehr gefordert

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Das Bus- und Bahnfahren in der Hauptstadt soll aus Sicht des Berliner Fahrgastverbands IGEB auch im kommenden Jahr nicht teurer werden. »Wir fordern die Einhaltung der Koalitionsvereinbarung«, sagte der IGEB-Vorsitzende Christfried Tschepe. Demnach werden die Fahrpreise eingefroren, bis eine Arbeitsgruppe eine neue Tarifstruktur geschaffen hat. Das hat die rot-rot-grüne Koalition vor zwei Jahren vereinbart. Ende September soll nun über die künftigen Fahrpreise entschieden werden.

Die Preise macht Berlin nicht allein, sondern mit Brandenburg im gemeinsamen Verkehrsverbund VBB, dem auch Landkreise und Städte angehören. In Brandenburg dringen eine Reihe von Busunternehmen wegen steigender Kosten auf höhere Fahrpreise.

Die Verhandlungen gestalten sich schwierig, wie zu hören ist. Spekuliert wird einerseits auch, dass die Tarife in Brandenburg steigen, aber nicht in Berlin, und andererseits, dass eine Tariferhöhung wegen der Landtagswahl in Brandenburg auf 2020 verschoben werden könnte.

Seit 2016 orientiert sich der VBB eigentlich an einem Index. Er berechnet sich aus der Entwicklung der Strom- und Spritkosten (je 8,5 Prozent) sowie der allgemeinen Teuerung (83 Prozent) der vergangenen fünf Jahre. Der Wert dürfte kaum höher liegen als im Vorjahr, weil die Inflation lange niedrig war und Sprit zwischenzeitlich sogar billiger wurde. Lohnkosten sind in der Formel nicht enthalten.

Schon Anfang 2018 waren die Preise geblieben wie sie waren - die Kosten einer geringfügigen Erhöhung nach dem Index wären höher gewesen als das zusätzliche Fahrgeld.

Rot-Rot-Grün hat im Koalitionsvertrag langfristig eher niedrigere als höhere Fahrpreise in den Blick genommen. Dort heißt es: »Die Koalition prüft, ob und wie durch eine Änderung der Tarifstruktur und eine Senkung der Fahrpreise neue Fahrgäste und damit zusätzliche Einnahmen gewonnen werden können.« Zuletzt war der Preis für das Schülerticket gesenkt worden. Und Kinder aus ärmeren Familien fahren jetzt umsonst. dpa/nd

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