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70 Jahre angestauter Redebedarf

Alexander Isele über das neue Verbindungsbüro zwischen den beiden Koreas

  • Alexander Isele
  • Lesedauer: 1 Min.

Da scheint es viel Redebedarf zu geben: »Ab heute können Süd- und Nordkorea 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr direkte Konsultationen zu Fragen der Fortschritte in den innerkoreanischen Beziehungen, Frieden und Wohlstand auf der koreanischen Halbinsel führen«, so Cho Myoung Gyon, Südkoreas Vereinigungsminister, in seiner Rede zur Eröffnung des neuen Verbindungsbüros in Kaesong.

Dass seit Freitag zum ersten Mal seit der Gründung der beiden Koreas vor 70 Jahren ein offizielles gemeinsames Büro eingerichtet wurde, ist wahrlich ein Meilenstein. Seit der Neujahrsansprache Kim Jong Uns haben sich die koreanischen Staaten mit solch rasendem Tempo angenähert, dass Beobachter gar nicht hinterherkommen zu erträumen, wo das noch hinführen könnte. Fürs erste soll mit kleinen gemeinsamen Projekten, bei denen quasi nichts falsch laufen kann, Vertrauen gewonnen werden: bei der Restauration historischer Gebäude oder bei Förstereiprojekten.

Um den Gesprächsbedarf auch bei den großen Themen zu stillen, folgt der nächste innerkoreanische Gipfel ab kommenden Dienstag. Südkoreas Präsident Moon Jae In hat angekündigt, über eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel reden zu wollen. Die Zeit wäre reif dafür.

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