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Ohne Feuerwehr wird’s schwer
Martin Kröger über nötige Hilfen für die Helfer in Not
Dass es bei der Berliner Feuerwehr sprichwörtlich brennt, weiß die Metropole spätestens seit den medienwirksamen Protesten der Feuerwehrleute mit ihrer Mahnwache inklusive Brandtonne in diesem Sommer vor dem Roten Rathaus. Doch Personalmangel und hohe Einsatzzahlen gibt es nicht nur in der Hauptstadt, sondern auch andernorts in der Region. In Brandenburg etwa stehen Freiwillige Feuerwehren deshalb vor der Einsatzunfähigkeit, weil es keine Feuerwehrleute mehr gibt, die einen Führerschein besitzen, um das Löschgruppenfahrzeug zu fahren, wenn es brennt. Und ohne Einsatzfahrzeug gibt es auch keine Brandbekämpfung. Da helfen den Wehren auch keine passiven Mitgliedschaften, sie benötigen aktive Kollegen.
Es ist deshalb gut und wichtig, dass nicht nur Berlin vor Kurzem versprochen hat, die Feuerwehr besser personell aufzustellen und den veralteten Fuhrpark endlich zu erneuern, sondern nun auch Brandenburg nachzieht. Ein entsprechendes Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Situation im Brand- und Katastrophenschutz passierte am Freitag den Landtag in Potsdam. Aber mit ein paar Prämien für etablierte Kräfte ist es nicht getan, zusätzliche hauptamtliche Kräfte dürften schon eher eine Hilfe für die Helfer in Not sein.
Wie dramatisch der Personalmangel tatsächlich ist, zeigt ein Blick auf die Mitgliederzahlen der Freiwilligen Feuerwehren: Vor acht Jahren gab es mit 45.600 Angehörigen noch knapp 7000 Feuerwehrleute mehr als heutzutage. Natürlich ist es deshalb vernünftig, die reduzierten Kräfte mit der besten Technik auszustatten - erst recht mit Blick auf die riesigen Waldbrandlagen, die in diesem Sommer zu bewältigen sind - für die Einsatzfähigkeit bedarf es aber auch guten Personals, am besten mit dem richtigen Führerschein.
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