- Politik
- Israelisch-palästinensischen Konflikt
Wenig Begeisterung
Roland Etzel zu US-Plänen für den Nahostkonflikt
Der US-Präsident hält eine Zwei-Staaten-Lösung am besten für den israelisch-palästinensischen Konflikt. Eine hoffnungsvolle Nachricht für die Region, besonders die Palästinenser? Sie wäre es, wenn sie nicht von Trump käme. Steht sie doch im Gegensatz zu allen praktischen Schritten, die die USA in jüngster Zeit unternahmen und die man wohl mit allem Recht als antipalästinensisch bezeichnen darf - von der brachialen Umwidmung des Status Jerusalems im Sinn der israelischen Ultras bis zur Streichung der US-Hilfsgelder für das Palästina-Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen.
Diese Schritte, so hieß es, seien Bestandteile des seit fast einem Jahr angekündigten »Gesamtfriedensplans« von Trump-Schwiegersohn Kushner für den Nahen Osten, der aber weiter aussteht. Ausgenommen wiederum die israelischen Fundamentalisten, sieht man dem im Nahen Osten mit wenig Begeisterung entgegen. Droht doch allenfalls neuer Konfliktstoff, etwa wenn Jordanien wider seinen Willen zum neuen Palästinenserstaat erklärt werden soll.
Ist es das, was Trump mit der Zwei-Staaten-Lösung meinte? Nicht auszuschließen. Aber vielleicht nimmt er morgen schon alles zurück, wenn ihm Netanjahu gesagt hat, wie es in seinem Sinne zu formulieren ist.
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