Lehrkräfte-Studie

Bildungslexikon

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Lehrkräfte-Studie. Anfang des Jahres legten der Erziehungswissenschaftler Klaus Klemm und der Soziologe Dirk Zorn im Auftrag der Bertelsmann Stiftung eine Studie vor, die den Titel »Lehrkräfte dringend gesucht« trägt. Sie analysiert den anzunehmenden Bedarf an Lehrkräften für die Primarstufe bis weit in die 20er Jahre hinein. Ein Bedarf, dessen Deckung offen ist. Es sieht so aus, als ob auch in Zukunft Lehrkräfte fehlen werden. Die Ursachen sehen die Autoren der Studie in der Pensionierungswelle, im Anstieg der Schülerzahlen und beim erforderlichen Ausbau des (inklusiven) Ganztagsschulsystems. Selbst bei größter Anstrengung könne der Bedarf nicht allein durch neu ausgebildete Lehrkräfte aufgefangen werden.

Will man die Schülerzahlen pro Klasse nicht erhöhen oder die Kollegien durch Mehrarbeit zusätzlich belasten, werde, so Klemm und Zorn, der Quer- und Seiteneinstieg auch in den kommenden Jahren in vielen Bundesländern zur Regel. Entsprechend brauche es dafür »bundeseinheitliche Standards« in Bezug auf die Qualifizierung dieser Lehrkräfte. Wichtig sei auch, dass Quereinsteiger während ihrer Qualifikationsphase mit einem »verminderten Wochendeputat« arbeiten. Von Bedeutung sei zudem, eine Akzeptanz gegenüber Quereinsteigern innerhalb der Lehrerschaft sicherzustellen. Ihnen dürfe nicht länger das »Stigma der Lehrkraft zweiter Klasse« anhaften. Deshalb müssten etablierte Lehrkräfte, die als Mentoren für die Quereinsteiger eingesetzt werden, unbedingt hinsichtlich der eigenen Unterrichtsverpflichtung entlastet werden. tgn

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