- Wirtschaft und Umwelt
- Energiewende
Deutschland bietet genug Platz für Ököstrom
WWF-Studie: Vollständige Stromversorgung mit erneuerbaren Energien problemlos möglich
Berlin. Eine vollständige Stromversorgung mit erneuerbaren Energien würde nach einer Studie für den Umweltverband WWF 2,5 Prozent der Fläche Deutschlands in Anspruch nehmen. Werde beim Ausbau stärker als bisher auf Solarenergie gesetzt, komme man mit 2,3 Prozent der Fläche aus, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung. »Wir haben in Deutschland genug Platz für ein sauberes Energiesystem«, sagte Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik bei WWF Deutschland. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hatte zuvor über die Studie berichtet.
Konflikte zwischen dem Naturschutz und dem Ausbau erneuerbarer Energien ließen sich durch eine bessere Planung und Beteiligung der Bürger lösen, betonte der WWF. Der Bau neuer Windräder landet immer wieder vor Gericht. Kläger sind dabei häufig Naturschutzverbände, die Verstöße gegen den Vogelschutz kritisieren. In Nordrhein-Westfalen hatte zuletzt das Verwaltungsgericht Aachen den Bau eines Windparks in der Eifel gestoppt, weil das Brutgebiet von Schwarzstörchen gestört wird.
Ökostrom wird günstiger
Die EEG-Umlage sinkt zum Jahreswechsel auf 6,405 Cent pro Kilowattstunde
Der WWF hat deshalb beispielhaft sechs Landkreise in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz untersuchen lassen, in denen die windenergie-sensiblen Vogelarten Mäusebussard, Rotmilan und Kiebitz vorkommen und in denen ein relativ hoher Flächenverbrauch für Windräder erwartet wird. Auch dort ließen sich Gebiete finden, ohne große Konflikte mit dem Naturschutz hervorzurufen, schließt der WWF aus der Studie.
Um Konflikte mit der Bevölkerung vorzubeugen, sei es zudem wichtig, diese einzubinden. Eine »mit Weitsicht gestaltete Energiewende lässt Menschen an ihr teilhaben – politisch in der Planung, aber auch finanziell in der Umsetzung – und schafft so Akzeptanz«, so Schäfer und verweist auf andere Länder, wie etwa Dänemark, wo finanzielle Teilhabemodelle bereits erfolgreich umgesetzt würden. Agenturen/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.