Ein ganzer Film in einer einzigen Landkarte

  • Lesedauer: 1 Min.

Der US-amerikanische Illustrator Andrew DeGraff kommt aus der Generation, die ihre Lieblingsfilme noch auf Videos studieren konnte: »Wir wollten mehr: mehr Aliens, mehr Monster und mehr fremde Welten. Und wenn wir nicht mehr davon bekamen, schauten wir uns einfach den selben Film immer wieder an.« Für die Entdeckung weiterer Welten schuf sich DeGraff eigene Landkarten. Schließlich kam er darauf, auch die Blockbuster zu kartographieren: Ein ganzer Film wird zu einer einzigen Landkarte, inklusive der Wege, die die Hauptfiguren darin zurücklegen. Diese »Cinemaps« kann man sich nun wie in einem Atlas anschauen: Es geht um so unterschiedliche Filme wie »Metropolis«, »Ghostbusters«, »Pulp Fiction« oder »Shining« (Abbildung). In dem Horrorfilm von Stanley Kubrick sieht man kaum Blut, aber Jack Nicholson als Schriftsteller in einem Berghotel mit angeschlossenem Labyrinth durchdrehen und seine Familie angreifen. Weil er nicht weiß, was er schreiben soll - und das Hotel Geheimnisse birgt, die man besser gar nicht wissen will. »Man sollte mit dem, was man sich wünscht, sehr vorsichtig sein«, schreibt der Filmwissenschaftler A.D. Jameson, der zu jedem Film einen Essay beigesteuert hat. nd

A.D. Jameson / Andrew DeGraff: Cinemaps.. Aus dem Amerik. v. Berni Mayer, Heyne Encore, 160 S., geb., 30 €

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -