Bayer will Monsanto-Urteil weiter anfechten

Strafe um 200 Millionen US-Dollar gesenkt

  • Lesedauer: 2 Min.

Leverkusen. Der Chemiekonzern Bayer will das Urteil in den USA gegen den Saatguthersteller Monsanto wegen dessen glyphosathaltigen Unkrautvernichtern auch nach der Entscheidung zu einer deutlichen Reduzierung der Millionen-Strafzahlung weiter anfechten. »Die Entscheidung des Gerichts, den Strafschadenersatz um mehr als 200 Millionen US-Dollar zu reduzieren, ist ein Schritt in die richtige Richtung«, erklärte Bayer am Dienstag.

Der Konzern sei allerdings »nach wie vor davon überzeugt, dass das Urteil im Widerspruch zu den im Prozess vorgelegten Beweisen steht«. Bayer beabsichtige daher, gegen das Urteil beim zuständigen Gericht in Kalifornien Berufung einzulegen.

Monsanto war im August von einem Geschworenengericht in San Francisco zur Zahlung von 289 Millionen Dollar (251 Millionen Euro) Schadenersatz verurteilt worden. Glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel wie Roundup und RangerPro hätten »wesentlich« zur Krebserkrankung des Klägers Dewayne Johnson beigetragen, hieß es zur Begründung. Monsanto habe nicht vor der Gefährlichkeit der Herbizide gewarnt.

Im Zentrum des Verfahrens stand damals die Frage, ob die in den Unkrautvernichtungsmitteln Roundup und RangerPro enthaltene Chemikalie Glyphosat eine krebsauslösende Wirkung hat. Monsanto, das seit Juni zum Bayer-Konzern gehört, bestreitet eine solche Wirkung seines Produkts. In der Forschung ist diese Frage umstritten. Bayer erklärte am Dienstag, glyphosatbasierte Herbizide würden »weltweit seit über 40 Jahren sicher und erfolgreich angewendet.«

Eine Richterin in San Francisco erklärte am Montag nun, der gegen die Tochter des deutschen Chemiekonzerns Bayer verhängte Schadenersatz für einen Krebspatienten solle auf 78 Millionen Dollar verringert werden. Die Forderung Monsantos nach einem neuen Prozess wies die Richterin aber zurück. AFP/nd

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