Carlsen verschenkt die neunte Partie

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Carlsen wählte - wie bereits in der vierten Partie - die Englische Eröffnung und eine harmlose Variante. Allerdings hatte er sie so gut vorbereitet, dass er die ersten 17 Züge im Blitztempo absolvierte und seinen Gegner auf der Uhr unter Druck setzte. Diese Strategie lohnte sich zunächst, denn Caruana setzte im Mittelspiel ohne Not ungenau fort. Carlsen besaß die bessere Bauernstruktur und den besseren Läufer. Nach Tad1 und De7 (Grafik), spielte Carlsen im 24. Zug h4, gefolgt von g6 durch Schwarz. Diesen Zug bezeichnete der Weltmeister in der anschließenden Pressekonferenz selbst als Fehler. Den eigentlichen Fehler beging er aber im darauffolgenden 25. Zug mit h5 gefolgt von gxh5. Damit verschenkte er den leichten Vorteil für Weiß, so dass die Partie nach 3:29 Stunden erneut mit Remis beschieden wurde. Mit dem h-Bauern wollte er die Königsstellung seines Gegners schwächen, doch er erreichte genau das Gegenteil. Plötzlich war sein eigener König in Gefahr und er musste durch den Tausch der Schwerfiguren Schlimmeres verhindern. Im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und gleicher Bauernanzahl hatte Herausforderer Caruana dann keine Probleme mehr, das Remis zu sichern.

1.c4 e5 2.Sc3 Sf6 3.Sf3 Sc6 4.g3 d5 5.cxd5 Sxd5 6.Lg2 Lc5 7.0-0 0-0 8.d3 Te8 9.Lg5 Sxc3 10.bxc3 f6 11.Lc1 Le6 12.Lb2 Lb6 13.d4 Ld5 14.Dc2 exd4 15.cxd4 Le4 16.Db3+ Ld5 17.Dd1 Lxf3 18.Db3+ Kh8 19.Lxf3 Sxd4 20.Lxd4 Dxd4 21.e3 De5 22.Lxb7 Tad8 23.Tad1 De7 24.h4 g6 25.h5 gxh5 26.Dc4 f5 27.Lf3 h4 28.Txd8 Txd8 29.gxh4 Tg8+ 30.Kh1 Df6 31.Df4 Lc5 32.Tg1 Txg1+ 33.Kxg1 Ld6 34.Da4 f4 35.Dxa7 fxe3 36.Dxe3 Dxh4 37.a4 Df6 38.Ld1 De5 39.Dxe5+ Lxe5 40.a5 Kg7 41.a6 Ld4 42.Kg2 Kf6 43.f4 Lb6 44.Kf3 h6 45.Ke4 La7 46.Lg4 Lg1 47.Kd5 Lb6 48.Kc6 Le3 49.Kb7 Lb6 50.Lh3 Le3 51.Kc6 Lb6 52.Kd5 La7 53.Ke4 Lb6 54.Lf1 Ke6 55.Lc4+ Kf6 56.Ld3 Ke6 Remis.

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