Lebenserwartung in USA sinkt

Gesundheitsbehörde schlägt Alarm und bezeichnet neue Zahlen als »Weckruf«

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Tampa. Die um sich greifende Drogenepidemie und eine zunehmende Zahl von Suiziden lassen die durchschnittliche Lebenserwartung der US-Bürger sinken. Die Lebenserwartung habe im Jahr 2017 bei 78,6 Jahren gelegen und damit 0,1 Jahre unter dem Wert des Vorjahres, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am Mittwoch mit. Die Behörde sprach von einem »Weckruf«.

Ein solches Absinken ist für ein hoch entwickeltes Industrieland äußerst ungewöhnlich. »Wir verlieren zu viele Amerikaner in zu jungen Jahren, und allzu oft hat das vermeidbare Ursachen«, erklärte CDC-Direktor Robert Redfield. 2017 sei die Zahl von Drogen-Überdosen um 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Zahl der Suizide habe um 3,7 Prozent zugenommen.

Die Drogenepidemie in den USA liegt vor allem am immer weiter verbreiteten Missbrauch von Schmerzmitteln wie dem synthetischen Opioid Fentanyl. Auch Heroin spielt eine Rolle. US-Präsident Donald Trump hat den Kampf gegen die Drogenepidemie zu einer Priorität erklärt.

Die durchschnittliche Lebenserwartung in den USA war 2015 nach Jahrzehnten des Ansteigens erstmals leicht gesunken. Seitdem sei der Wert um insgesamt 0,3 Jahre gefallen, sagte der Leiter der Sterbestatistik-Abteilung beim CDC, Robert Anderson. Ein derartiges Sinken sei seit der Spanischen Grippe nach dem Ersten Weltkrieg 1918 nicht mehr verzeichnet worden. »Wir sind ein hoch entwickeltes Land, wir haben viele Ressourcen, und wir sollten eigentlich eine steigende Lebenserwartung haben und keine sinkende«, so Anderson.

In Deutschland liegt die Lebenserwartung derzeit bei rund 83 Jahren für Frauen und 78 Jahren für Männer. AFP/nd

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