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Birthler: »Ich kann keine Intrige sehen«
Gedenkstätten-Beauftragte weist Behauptungen zur Entlassung von Hubertus Knabe zurück
Die frühere Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen, Marianne Birthler, hat den Vorwurf einer politischen Intrige gegen den abgesetzten Leiter der Gedenkstätte Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, zurückgewiesen. »Ich kann keine Intrige sehen«, sagte Birthler dem in Berlin erscheinenden »Tagesspiegel«. Es gebe nur Befürchtungen und Fantasien.
»Wenn diese von Zeitzeugen geäußert werden, die unter der Herrschaft der SED schreckliche Dinge erlebt haben, nehme ich das nicht übel. Aber wenn Politiker oder Journalisten wider besseren Wissens Behauptungen aufstellen, ohne einen einzigen Beleg, sehe ich das schon kritischer«, betonte Birthler. Sie hatte im Auftrag des Stiftungsrates der Gedenkstätte Hohenschönhausen einen Bericht zur Stimmung unter den Mitarbeitern vorgelegt.
Dem langjährigen Leiter der Stasiopfer-Gedenkstätte, Knabe, wird vorgeworfen, nicht gegen sexuelle Belästigung von Beschäftigten durch seinen Stellvertreter eingeschritten zu sein und dessen Verhalten durch seinen Führungsstil sogar befördert zu haben. Der Historiker war deshalb vom Stiftungsrat der Gedenkstätte von seinen Aufgaben entbunden worden. Ihm wurde zum Frühjahr 2019 gekündigt, außerdem wurde er bis zum Ablauf der Kündigungsfrist von der Arbeit freigestellt.
Unter der Überschrift »Es reicht!« kritisieren Anfang Dezember mehr als 40 Ex-DDR-Bürgerrechtler, Historiker, Musiker und Zeitzeugen in einer gemeinsamen Erklärung die Unterstützer Knabes, die hinter seiner Absetzung eine politische Intrige der Linkspartei vermuten. Wer die Gerichte umstandslos als politisch beeinflussbar und Teil einer linken Verschwörung des Stiftungsrats darstelle, bediene sich schlicht rechtspopulistischer Argumentationsfiguren, hieß es darin. Das Landgericht Berlin will am 18. Dezember im Eilverfahren über die Abberufung des Leiters der Stasiopfer-Gedenkstätte Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, entscheiden. epd/nd
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