Abgelehnte Flüchtlinge sollen in Gewahrsam
Berlin. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat eine Gesetzesinitiative angekündigt, um abgelehnten Asylbewerbern das Untertauchen vor einer Abschiebung zu erschweren. »Wenn jemand abgeschoben werden soll, sollten wir ihn in Gewahrsam nehmen, damit er zum Zeitpunkt der Abschiebung nicht verschwunden ist«, sagte der scheidende CSU-Vorsitzende der »Passauer Neuen Presse«. Heute scheiterten Abschiebungen häufig daran, dass die Personen abgetaucht seien, sagte Seehofer weiter. Er werde Anfang des kommenden Jahres der Koalition einen entsprechenden Vorschlag unterbreiten, um die rechtlichen Grundlagen für Abschiebungen und Rückführungen nochmals zu verschärfen. Scharfe Kritik an dem Vorhaben kommt von der Linkspartei. Innenexpertin Ulla Jelpke nannte gegenüber »nd« das Vorhaben Seehofers »eindeutig grundrechtswidrig. «Was wir brauchen, ist eine wirksame Bleiberechtsregelung, keine weitere Verschärfung der Abschiebepolitik» so Jelpke. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.