Werbung

Balanceakt

Uwe Kalbe über AfD-Mitglieder in den Reihen von »Aufstehen«

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 2 Min.

Wie, die Sammlungsbewegung »Aufstehen« fordert AfD-Mitglieder in ihren Reihen auf, die Parteimitgliedschaft niederzulegen? Nicht zum Rückzug aus der eigenen Bewegung? Dies zeigt für manchen wohl, was zu zeigen war. Erneut bietet dies Nahrung - dem grundlegenden Verdacht, mit dem die Sammlungsbewegung von Anfang an konfrontiert war. Dass ihr Sinnen und Trachten eben das Wildern auch unter Rechten und Rassisten sei, die Stärkung der eigenen Wählerbasis durch Rückgriff auf alles, was nicht bei dreimal »Nation«-Sagen auf den Bäumen ist.

Es ist unwahrscheinlich, soziale Gefilde zu betreten und dabei nicht auf rechte Demagogen zu stoßen. Es ist schier unmöglich, irgendwohin zu geraten, wo nicht auch rechte Gesinnung sich sammelt und um Zustimmung buhlt. Und es gibt zwei Möglichkeiten zu reagieren. Sich zurückzuziehen oder in die Offensive zu gehen. Ein Irrtum ist es zu glauben, man könne Barrikaden errichten, hinter denen man sich unter seinesgleichen einrichten könne. Das Ziel der Linken ist es, sozial abgehängte Menschen zu versammeln, ihre Interessen zu vertreten und die Ursachen ihrer Lage zu bekämpfen. »Aufstehen« hat genau dies zu seinem Ziel erklärt. Es wird aber Aufgabe und Balanceakt für die Bewegung bleiben, zwischen Wortführern und Verblendeten zu unterscheiden, die einen zu bekämpfen und die anderen zu gewinnen. Sie wird dabei ständig unter Beobachtung stehen. Wer aber beobachtet, darf das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Es muss der Linken um die Abgehängten gehen. Um alle!

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal