Kurse für Begleitung in den letzten Stunden
Fast jeder Deutsche macht einen Erste-Hilfe-Kurs. Letzte-Hilfe-Kurse, bei denen die Teilnehmer lernen, einen Sterbenden zu begleiten, sind hingegen noch die Ausnahme. Seit drei Jahren werden solche Kurse in Deutschland angeboten.
»Die allermeisten Menschen wünschen sich, zu Hause zu sterben«, sagt der Palliativmediziner Georg Bollig. »Aber die Angehörigen haben oft Angst, etwas falsch zu machen.« Aus diesem Grund verbringen oft auch solche Menschen ihre letzten Stunden im Krankenhaus, die bei guter Betreuung friedlich zu Hause sterben könnten. Daher sollte die letzte Hilfe wie Erste Hilfe zur Allgemeinbildung gehören.
Den bundesweit ersten Letzte-Hilfe-Kurs gab es vor drei Jahren in Schleswig. Mittlerweile wurden dort bundesweit rund 7000 Menschen in letzter Hilfe geschult und 750 Kursleiter ausgebildet. Inzwischen werden solche Kurse von Hospizvereinen, Krankenhäusern und Wohlfahrtsverbänden angeboten. Die Kurse vermitteln Wissen und Tipps. Das Wichtigste sei jedoch, dass die Teilnehmer überhaupt dazu ermutigt würden, Angehörige zu Hause beim Sterben zu begleiten. Wichtig sei dabei, auf die Wünsche des Sterbenden einzugehen.
Für viele Kursteilnehmer ist auch die Erfahrung neu, dass sie sich bei der Begleitung des Sterbenden zu Hause nicht nur Hilfe vom Hausarzt holen können, sondern ihnen auch eine spezielle ambulante Palliativversorgung zur Verfügung steht. Zudem kann ein Pflegedienst unterstützen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.