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Mehr Auflösung
Moritz Wichmann über die Probleme der Trump-Administration
Die Auflösungserscheinungen in der Regierung Trump mehren sich. Normalerweise gilt es in Washington als Ehre, für den US-Präsidenten zu arbeiten. Doch letzte Woche sagten gleich mehrere potenzielle Kandidaten für die Nachfolge von Stabchef John Kelly ab. Der war Trump offenbar mit zu viel interner Kritik lästig geworden. Das Personalkarussell in der Trump-Administration dreht sich mittlerweile so schnell, dass ein Job für das Weiße Haus offenbar zum Karrieremakel geworden ist.
Ein anonymer Mitarbeiter im Weißen Haus schrieb im September einen Artikel für die »New York Times«. Er versuchte darin, die Öffentlichkeit zu beruhigen: man arbeite so gut es gehe gegen Trumps falsche Politik. Mit dem Rücktritt von Verteidigungsminister James Mattis aus Protest gegen den Rückzug von US-Truppen aus Syrien und Afghanistan verlässt der letzte »Erwachsene« den Raum. Er wird durch einen Trump-Loyalisten ersetzt werden.
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Bisher verbanden Trumps parteiinterne Kritiker gelegentliche öffentliche Kritik mit ansonsten weitgehender Parteidisziplin bei Abstimmungen - das wird nun immer schwieriger. Beim Tauziehen um den US-Haushalt stellten sich die Republikaner nur zögerlich hinter die Trump-Forderung nach Geld für den Bau einer Grenzmauer. Gleichzeitig zieht sich die Schlinge der Korruptionsermittlungen enger. Das ist nicht das Ende von Trump - noch nicht. Dieser hat immer wieder Durchsetzungsvermögen und Instinkt bewiesen. Doch das Chaos wird größer.
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