Niedersachsen will keine Ditib-Imame mehr als Gefängnisseelsorger

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Hannover. In niedersächsischen Gefängnissen werden künftig keine hauptamtlichen Imame des türkisch-muslimischen Verbandes Ditib mehr als Seelsorger arbeiten. Justizministerin Barbara Havliza (CDU) hat die Vereinbarung mit dem Islamverband gekündigt, so das Ministerium am Dienstag. Dem Landesverband gelinge es nicht, »sich von fremden staatlichen Einflüssen zu lösen und zu einer unabhängigen, in Deutschland verorteten Religionsgemeinschaft zu entwickeln«, so Havliza. Die drei bislang als Seelsorger tätigen Imame seien aus der Türkei entsandt worden und als Beamte bei der türkischen Religionsbehörde Diyanet beschäftigt. Nach Ministeriumsschätzungen sind rund 1000 der 4700 Inhaftierten muslimischen Glaubens. Der Ditib-Landesverband Niedersachsen-Bremen kritisierte die Entscheidung. Landesverband und bestellte Seelsorger hätten stets auf Grundlage der Gesetze agiert. epd/nd

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