Die Worte liest man wohl ...

... , allein der Glaube an grundlegende Sozialstaatsreformen fehlt Stephan Fischer

  • Stephan Fischer
  • Lesedauer: 2 Min.

Es fehlt jetzt eigentlich nur noch der »Gute-Wetter-Beschluss«, dann wäre mit einem Stück Papier auch der Klimawandel bewältigt. Wenn es so einfach wäre, dann wäre ein Großteil der Reparaturarbeiten an der neoliberal verheerten Gesellschaft, mit denen die SPD zu einer wieder wählbaren Partei werden möchte, mit Stichworten wie »Gute-Kita-Gesetz« oder »Respekt-Rente« erledigt. Allein, der Glaube fehlt, dass die SPD neben schönen Worten noch einmal zu einem grundlegenden Wandel ihrer Sozialpolitik fähig ist.

Liest man die jüngsten Vorschläge zur Abschaffung von Hartz IV, fallen jene schönen Worte ins Auge: »Solidarität, Zusammenhalt, Menschlichkeit« - die sollen nicht weniger als einen »neuen Ansatz von Sozialstaat« begründen. In der Sache kommen Vorschläge, die zuständigen Behörden dann ein wenig die sanktionierenden Hände gegenüber vor allem Älteren von Arbeitslosigkeit Betroffenen binden sollen.

Nicht mehr als verdruckste Verzagtheit: Wenn Solidarität, Zusammenhalt, Menschlichkeit bisher nicht im System waren - dann nützt eine Reparatur an Details nichts. Wenn ein System jetzt wieder »vom Kopf auf die Füße« gestellt werden soll - die SPD war die ganze Zeit an der Regierung und hat das Auf-dem-Kopf-Stehen als Rettung der deutschen Wirtschaft verkauft! Gegen zurecht herrschende Kopflosigkeit der SPD angesichts der Wählerquittungen helfen auch keine »Gute-Laune-Beschlüsse«.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal