Es hat Schwung bekommen

MEINE SICHT über den Kampf für eine sozialere Stadt

  • Nicolas Šustr
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Kampf der Menschen für eine Stadt, die ihnen gehört und in der sie und nicht das Geld entscheiden, wie sie aussieht und wer dort wohnen kann hat Fahrt aufgenommen. Im April soll die Unterschriftensammlung für das Volksbegehren Deutsche Wohnen und Co enteignen beginnen. Intensiv wird die Möglichkeit einer gesetzlichen Mietbegrenzung auf Landesebene geprüft - und für diese gestritten. Gleichzeitig kann bald eine Stiftung aktiv werden, die Boden dauerhaft und unabhängig von politischen Moden der Spekulation entziehen wird. So viel Aufbruch war schon lange nicht mehr.

Die renditegetriebenen Akteure auf dem Immobilienmarkt werden zunehmend nervös. Die Deutsche Wohnen macht sich langsam ernsthafte Sorgen um ihr ramponiertes Image. In Friedrichshain-Kreuzberg hat Projektentwickler Christoph Gröner nach Jahren erbitterten Kampfs das ehemalige Postgiroamt entnervt verkauft. Er war es lange gewöhnt, die Bedingungen seiner Entwicklungsprojekte zu diktieren. Und in Wedding hat der Immobilieninvestor Jakob Mähren das von ihm gekaufte Eckhaus Amsterdamer/Malplaquetstraße nach einem knappen Jahr an die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land weitergegeben. Offenbar haben die Mieterinitiative Amma65 und der Bezirk deutlich genug klargemacht, dass sie nicht gewillt sind, Renditeträume wahr werden zu lassen.

stärkt unabhängigen Journalismus
Jeden Tag lesen rund 25.000 Menschen unsere Artikel im Internet, schon 2600 Digitalabonennt*innen und über 500 Online-Leser unterstützen uns regelmäßig finanziell. Das ist gut, aber da geht noch mehr! Damit wir weiterhin die Themen recherchieren können, die andere ignorieren und euch interessieren. Hier mitmachen!

Es sind ermutigende Zeichen. Der Kampf um die Stadt für alle ist dennoch längst noch nicht gewonnen.

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -