Linksbesinnung

Uwe Kalbe zum Konsens der Fraktion über Einwanderung

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 2 Min.

Wie hältst du’s mit der Migration? Über Monate lag der Streit lähmend über der LINKEN, und in der Bundestagsfraktion waren seine Protagonisten auf engem Raum versammelt. Nun hat sich die Fraktion auf zwei Anträge zum Thema Einwanderung und Arbeitsmarkt geeinigt, und man hat den Eindruck, dass die Schützengräben der internen Auseinandersetzung damit verlassen wurden, um sich dem eigentlichen Auftrag zu widmen, den die Wähler der Partei gaben, als sie sie mit den Mandaten für das höchste Parlament in diesem Land ausstatteten.

Der offenbar gemeinsame Standpunkt lautet nun: Einwanderung darf sich nicht nach Nützlichkeit bemessen, sondern muss an den Bedürfnissen der Aufnahmeländer wie der Herkunftsländer und eben auch an denen der Migranten ausgerichtet sein. Der angebliche Arbeitskräftemangel dient als Schutzbehauptung einer einseitig wirtschaftsfreundlichen Einwanderungspolitik, um in- und ausländische Arbeitskräfte als Konkurrenten zu missbrauchen. Gegensteuern ist eine soziale Aufgabe. Menschenrechtliche Forderungen im Umgang vor allem mit Flüchtlingen stehen dem nicht entgegen, sondern ergänzen sie zu einem stimmigen Gesamtbild.

Das klingt für Linke höchst nachvollziehbar. Sicher sein kann man wohl nicht, dass dieser Schulterschluss nach außen schon alle internen Konflikte auflöst. Differenzen dürften weiter bestehen. Der Disput über Details hat jedoch offenbar einen neuen Konsens ermöglicht. Damit kann man etwas anfangen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.