Sri Lanka unter Schock

Bei einer Anschlagsserie am Ostersonntag sterben mindestens 290 Menschen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. »Traurig, wirklich traurig ist das. Nach zehn Jahren, die wir auf einem guten Entwicklungsweg waren, gibt es immer noch Menschen, die das Leben nicht respektieren - kleine, radikale Minderheiten, die alles kaputtmachen.« Allen Kathirethanby (63) ist noch immer entsetzt. Der 63-Jährige hat 25 Jahre in Düsseldorf gelebt, ist erst vor fünf Jahren nach Jaffna im Norden Sri Lankas heimgekehrt. Was er als traurig beschreibt, sind die verheerenden Anschläge, bei denen am Ostersonntag in Kirchen und Hotels Sri Lankas fast 300 Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt worden waren. Unter den Todesopfern sind auch Dutzende Ausländer. Die genauen Hintergründe sind noch unklar.

Bis zum Montagnachmittag wurde keine Bekennerbotschaft öffentlich. Sri Lankas Regierung hat aber die einheimische islamistische Gruppe National Thowheeth Jamaath verantwortlich gemacht. Die Regierung sei fest davon überzeugt, dass diese die Selbstmordattentate ausgeführt habe, sagte Kabinettssprecher Rajitha Senaratne. Man geht davon aus, dass die Gruppe die Anschlagsserie nicht ohne Hilfe aus dem Ausland verübt hat. »Es gab ein internationales Netzwerk, ohne das diese Angriffe nicht gelungen wären«, sagte Senaratne. Worauf sich diese Einschätzung stützt, blieb offen. Premiermister Ranil Wickremesinghe hatte zuvor erklärt, Sri Lanka wolle mit Hilfe der internationalen Gemeinschaft möglichen Verbindungen der Attentäter ins Ausland auf den Grund gehen.

Die Anschlagsserie in Sri Lanka löste weltweit Entsetzen und Empörung aus. Religiöse Führer und Politiker verurteilten die Angriffe. Es sei »schockierend, dass Menschen, die sich versammelt hatten, um gemeinsam das Osterfest zu begehen, ein bewusstes Ziel dieser hinterhältigen Angriffe waren«, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Agenturen/nd Seite 3

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal