Nicht ganz dicht

Markus Drescher über das Sicherheitsempfinden im Internet

Fast alle, die sich im Internet bewegen, nehmen Cyberkriminalität als wachsende Bedrohung wahr - zumindest gaben dies neun von zehn Befragten einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom an. Woher sollte auch ein Gefühl der Sicherheit kommen? Wer selbst keine Ahnung hat - zwei Drittel der Befragten gaben an, sie würden gar nicht merken, dass Fremde Computer oder Smartphone ausspionieren -, muss sich auf andere verlassen. Und ist damit verlassen.

Die Strafverfolgungsbehörden sind kaum in der Lage, Internetganoven angemessen zu begegnen (acht von zehn Befragten wünschen sich Investitionen in Polizeieinheiten gegen Cyberkriminalität). Und bei denjenigen, denen man als Internetnutzer seine Daten anvertraut, sitzen ein paar Schrauben locker, sie sind nicht ganz dicht oder haben nicht mehr alle: Eine »Panne« hier, ein »Leck« dort - Meldungen über unsichere, unsachgemäß gespeicherte oder gleich geklaute Daten reißen nicht ab. Kürzlich musste etwa Schlagzeilendauergast Facebook wieder eingestehen, dass statt ein paar zehntausend doch Millionen Nutzer von einer Sicherheits-»Panne« betroffen sind. Wenn hoch aktiven und versierten Internetkriminellen lediglich Ahnungslosigkeit, Überforderung und Fahrlässigkeit gegenüberstehen, darf man sich durchaus Sorgen machen.

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